Der neue Vorstand ist gewählt

Am 26.03.2019 haben die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Meißen e. V. einen neuen Vorstand gewählt.

Matthias Cotta, der den Vereinsvorsitz zwölf Jahre innehatte, gab den Staffelstab an Claudia Weise weiter. Claudia Weise wurde einstimmig zur neuen Vereinsvorsitzenden gewählt.

Die Mitglieder dankten Matthias Cotta für seine langjährigen Verdienste im Bemühen der Partnerschaftsaktivitäten zu Meißens Partnerstädten, besonders zu Vitry-sur-Seine (Frankreich), Leitmeritz (Tschechien), Fellbach und neuerdings Legnica (Polen).
Vor allem die Organisation, des seit über zehn Jahre bestehenden jährliche Familienaustausches zwischen Familien aus Vitry und Meißen, gehen auf die Arbeit von Matthias Cotta und seiner Frau Alla Cotta zurück.

Der Verein sucht immer Meißner und Meißnerinnen, die Interesse und Freude hätten, uns bei der ehrenamtlichen Arbeit zur Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zu Meißens Partnerstädten zu unterstützen und unser Vereinsleben noch bunter zu gestalten.

Kochspaß 2019 – Griechisch

Am Mittwoch, dem 20. Februar 2019, fand unser Kochspaß statt – diesmal bereiteten wir ein griechisches Gericht zu.

Gruppen Bild unserer kleinen Köche beim ersten Kochspaß 2019 – Griechisch kochen

Ferienzeit ist Kochzeit

“Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten”, das wusste schon der griechische Gelehrte Aristoteles. Genau dieses Gefühl vermittelte das Gewimmel in der Küche der Stiftung für Soziale Projekte Meißen.
Gemeinsam mit Mitgliedern des Städtepartnerschaftsvereins Meißen e. V. kochten Meißner Ferienkinder ein griechisches Menü. Die Kombination der einzelnen Gerichte begann mit einem Salat à la Korfu. Dieser war nicht zufällig ausgewählt, sondern der griechischen Partnerstadt Korfu gewidmet, denn das Kochen fand in der Serie “Kochspaß aus unseren Partnerstädten” statt. Die Ferienköche kreierten als Hauptgang Kretarakia mit Bifteki, Zaziki und Auberginenpaste. Den Abschluss krönte griechischer Joghurt mit Honig und Mandeln.
Nach dem sichtlich Spaß bereitenden Kochen ließen sich alle an einer wunderschön gedeckten Tafel das mit Liebe zubereitete Menü schmecken. Beim Verabschieden waren sich alle einig, im Herbst wird wieder gekocht!

Beatrice Saske Mitglied des SPV Meißen e. V.


Zuwachs: Neue Partnerstadt für Meißen

Meißen hat eine siebente Städtepartnerschaft. Die Stadt Legnica (Liegnitz) liegt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien und zählt 100 000 Einwohner. Am 8. Dezember 2017 unterzeichneten die Oberbügermeister beider Städte, Tadeusz Krzakowski und Olaf Raschke, im feierlichen Rahmen die Urkunden.

Kochspaß Vitry in Meißen 2017

Es gibt ihn wieder, den vom Städtepartnerschaftsverein Meißen e. V. organisierten Kochspaß. In den Winterferien wurde in Räumlichkeiten der Stiftung Soziale Projekte französisch gekocht.

Unter der Anleitung von Mitgliedern des SPV kreierten die Ferienschüler ein Drei-Gänge-Menü. Jeder dieser drei Gänge wurde von jeweils einer Gruppe vorbereitet. Nach fleißigem Schneiden, Hacken, Rühren, Braten oder Kochen ließen sich alle den mit Baguette gereichten Salat schmecken, während der Hauptgang, das Hâchis parmentier, noch im Ofen fertig buk. Nach den beiden herzhaften Gängen warteten süße Crêpes auf die Liebhaber der französischen Küche.

Während des Kochens und des Essens gab es interessante Gespräche über die französische Kultur und Landeskunde. Französische Musik rundete die gemütliche Atmosphäre ab.

Literaturfest 2017

Zum gefühlten x-ten Mal hat sich unser Verein wieder für die Teilnahme als Vorleser am Meißner Literaturfest entschieden.

Die Leseorte sind schon weitgehend vertraut, nämlich im Kanu-Bootshaus und auf der Burgstraße im Weinladen. Vereinsvorsitzender, Matthias Cotta, und Vereinsfreundin, Claudia Weise, übernahmen die Planung, die organisatorische Umsetzung und waren auch die „Vorleser“. Bei super Sommerwetter und einem regem Zuhörerpublikum, genährt von Kanuten und Städtepartnerschaftsfreunden, fand unsere erste Lesung am 08.06. im Bootshaus statt.

Zu hören waren das Eingangskapitel von Juli Zehs Roman „Unterleuten“ und vier zusammenhängende Kurzgeschichten des Schweizer Autors Marin Suter aus dem Buch „Cheers“ von 2016.

Am Sonnabendabend zur Lesehochzeit in Meißen wurde im Weinladen auf der Burgstraße gelesen. Und wir waren schon sehr überrascht, dass doch eine größere Anzahl von Zuhörern ganz speziell uns zum Zuhören unserer Leseauswahl ausgesucht hatte.

Da es in Meißen immer Fete mit Gemeinderatssitzungen und einzelnen Gemeinderäten gibt, wurde aus Juli Zehs Roman das Kapitel gelesen, wo die Gemeinde „Unterleuten“ in einer Gemeinderatssitzung erfährt, dass im Dorf ein Windpark errichtet werden soll. Das Kapitel hat viele lustige aber auch nachdenkenswerte Stellen, die im Saal zum Lachen und Schmunzeln und sicher auch zum Vergleich mit Meißen animierte. Martin Suters Geschichten kommen immer gut an, sodass wir das wiederholten.

Spaß hat es allen Beteiligten gemacht und sicher sind wir als Städtepartnerschaftsverein auch 2018 wieder Vorleser.

Jugendsymposium in Erba 2017

Draußen ist es noch sehr dunkel, als sich die kleine Reisegruppe mit achtzehn Jugendlichen aus Meißen und drei Begleiterinnen am 22. Februar 2017 am Busbahnhof trifft. Pünktlich um sechs startet für diese aufgeregten Austauschschüler der Bus. Er fährt sie nach Erba zum Jugendsymposium, zu welchem die Partnerstadt von Fellbach zwanzig junge Meißner eingeladen hat. Die Schüler des Franziskaneums, des Beruflichen Gymnasiums des BSZ Meißen – Radebeul, des Beruflichen Gymnasiums der Freien Werkschule und des Jugendstadtrates werden gemeinsam mit Jugendlichen aus den anderen Partnerstädten Fellbachs, Tournon, Tain l’Hermitage und Pesz fünf Tage verbringen.

Hinter den gewaltigen Alpen mit ihren letzten schönen Schneemützen, abenteuerlustigen Skifahren und kleinen Berghütten wartet eine mediterrane und warme Lombardei. Wir bemerken sofort die sonnige Atmosphäre, die gelben und roten Häuser und hier und da auch kleine Palmen. Endlich nach dreizehn Stunden Fahrt werden wir Meißner in der Herberge „Padri Barnabiti“ herzlich empfangen. Die Vertreter der Stadt und des Städtepartnerschaftsvereines halten kurze Reden und begrüßen die vielen jungen Gäste.

Nach der ersten Nacht sind alle ausgeruht bereit für den Arbeitstag. Der Psychologe, Herr Dr. Andrea Carta, hält einen Vortrag über die Jugendsozialisation und deren Probleme. Eine Dolmetscherin überträgt die Information in die englische Sprache, welche als Bedingung von allen Jugendlichen beherrscht werden soll. In kleinen internationalen Gruppen erarbeiten wir gemeinsam Vorschläge, wie sich junge Menschen aus aller Welt besser miteinander vernetzen können. Nach der Präsentation der Ergebnisse fahren alle in die Pizzeria „Tourlé“ und stärken sich bei so viel Pizza wie sie mögen.

Der Freitag ist ganz und gar der Erkundung der Region gewidmet. Am Morgen wandern alle am Segrinosee entlang zur bekannten Konditorei „Nocciolini di Canzo“, um deren Köstlichkeiten an einem extra für uns gedecktem Büffet zu verkosten. Am Nachmittag steht eine Bootsfahrt auf dem Comosee im Programm. Wir können viele kleine Städtchen sehen und legen eine Zwischenstation in Torno und Cernobbio ein um das Flair zu genießen. Auch in Como haben wir noch etwas Zeit und schauen uns das historische Stadtzentrum an, bevor wir am Abend im Castello di Pomerio von der Bürgermeisterin von Erba, Signora Tili, begrüßt und zum Abendessen eingeladen werden.

Der interessanteste Tag ist der Samstag. Mit einem „Sport frei“ und Zumba beginnt der Tag im Sportzentrum „Palaerba“. Die rhythmischen Bewegungen beim Zumba bereiten allen viel Spaß und auch die Herren geben sich viel Mühe. Im Anschluss ringen die internationalen Teams bei Volleyball, Basketball und Tischtennis um die Plätze. Nach dem Mittag gibt es eine Unterweisung im Kampfsport und einen Athletikwettkampf.

Der Abend dieses das Gemeinschaftsgefühl stärkenden Samstags findet im Castello di Monguzzo bei einem köstlichen Abschiedsdinner statt. Im Anschluss legt ein DJ für uns feierwütigen Jugendlichen auf. Es werden viele Abschiedsworte gesprochen und so manche Träne verdrückt. Bis Mitternacht wird gefeiert. Die letzte Nacht in der Herberge fällt sehr kurz aus, denn am Morgen geht es nach einem ausgelassenen Frühstück und einem letzten Gruppenfoto pünktlich zurück in die Heimat.

Die fünf Tage waren unheimlich interessant und wir konnten verschiedene andere Kulturen kennenlernen. Projekte wie dieses lassen uns Jugendliche aktiv an der Sozialisation teilhaben und fördern das Gemeinschaftsgefühl.

Herzlichen Dank an die Städte Erba, Fellbach und Meißen für diese großartige Chance.

Vivien Frenzel, Berufliches Gymnasium BSZ Meißen – Radebeul

Familienaustausch 2016 Meißen in Vitry

Jedes Jahr in den Herbstferien besuchen sich Familien aus Meißen und Vitry-sur-Seine. In diesem Jahr reisten 21 Meißner in die Partnerstadt und wurden aufs Herzlichste empfangen.

Am ersten Abend, für welchen die Vitrioten das Buffet in Eigeninitiative vorbereitet hatten, freuten wir uns alle über das Wiedersehen, es wurde viel erzählt und gelacht.

Für uns Meißner hatten sich die Gastgeber ein sehr schönes und ausgewogenes Programm ausgedacht. Die ersten zwei Tage widmeten sich Paris, aber nicht den typischen Sehenswürdigkeiten, sondern Paris ganz anders. Schleusenfahrt, Musikmuseum und Porzellanmanufaktur, so hießen die Programmpunkte.

Während der gemächlichen Bootsfahrt auf dem Canal Saint-Martin passierten wir zahlreiche Schleusen und Dreh- und Zugbrücken, ein spannendes Erlebnis, bei welchem wir das Pariser Flair links und rechts des Kanals genießen konnten. Die zahlreichen Hausboote bei Bastille und der Blick auf die Julisäule und die neue Oper setzen dem Erlebnis den i-Punkt auf.

Nach dieser sehr schönen Tour stärkten sich alle in einem typisch Pariser Bistrot, dem „Chez Tonton Jaurès“. Beim Mittag erlebten wir ebenfalls eine wunderbare Atmosphäre. Eng aneinandergereiht, an kleinen Bistrottischen genossen wir ein deliziöses Menü.

Gestärkt ging es in das Musikmuseum. Dieses zeigt in seiner Dauerausstellung fast 1000 Instrumente und Kunstwerke. In chronologischer Abfolge konnten wir die Geschichte ab dem 17. Jahrhundert verfolgen, sogar ein kleines Akkordeonkonzert war zu hören.

Nach dem Besuch dieser Ausstellung war der erste gemeinsame schöne Tag auch schon zu Ende. Alle genossen noch die letzten Sonnenstrahlen und ließen es sich am Abend in den Familien gut gehen.

Am zweiten Tag lernten wir Porzellanstadtbewohner, dass auch in Paris Porzellan hergestellt wird. Dazu fuhren wir nach Sèvres und besuchten das keramische Nationalmuseum, welches Alexandre Brogniard zu Beginn des 19. Jahrhunderts gründete. In dem extra dafür errichteten Gebäude begaben wir uns auf historische Spurensuche und entdeckten wunderschöne Ausstellungsstücke. Dazu gehörten zum Beispiel ein faszinierender Sumoringerpokal, überdimensional große Vasen oder Tafelservices, die immer noch für besondere Staatsempfänge vom Elyséepalast ausgeliehen werden.

Und schon war der zweite Tag in Paris zu Ende. Nach einem geruhsamen Mittagessen und einem Spaziergang im Park des Museums bereiteten wir uns auf einen zweiten gemütlichen Städtepartnerschaftsabend vor. Ein in unseren Nationalfarben liebevoll geschmückter Saal erwartete uns. Und bei zwei Riesenpfannen Paella genossen wir einen französischen Chanson nach dem anderen. Wir merkten überhaupt nicht, wie schnell die Zeit verging. So verblieben nicht viele Stunden, um uns für den nächsten Tagesausflug auszuruhen.

Pünktlich acht Uhr starteten wir mit einem von der Stadt Vitry zur Verfügung gestellten Reisebus nach Provins. Provins ist ein mittelalterliches Städtchen, circa 80 Kilometer südöstlich von Paris gelegen. Es gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und steht nach dem Eiffelturm und Versailles auf Platz drei der Sehenswürdigkeiten der Ile-de-France. Das kleine Städtchen war in der Geschichte ein wichtiges Handelszentrum. Vor allem die Handelsmessen in Provins zogen viele Kaufleute aus Europa an.

In der sogenannten Oberstadt kann man die mittelalterliche Struktur noch sehr gut nachempfinden, die vielen historischen Gebäude und die Stadtmauer sind sehr beeindruckend. Dank zwei geführter Besichtigungen im Cesarturm und im Stadtmuseum erfuhren wir sehr viel Interessantes über das Städtchen und seine Geschichte. Mit der Rückkehr in Vitry war nun leider auch schon der dritte Tag vorbei.

Den vierten Tag nutzen wir als Familientag. Unsere Gastgeber gestalteten diesen individuell mit uns. So gab es am Abschiedsabend sehr viel über die Tagesausflüge, die nach Versailles, Vincennes, Fontainebleau, Montparnasse oder zur Fondation Louis Vuitton führten, zu erzählen. Bei einem gemeinsamen Abendessen und viel Musik ließen wir diese wunderbare Woche ausklingen.

Viel zu schnell war es dann auch schon Samstag. Einige nutzten den Vormittag noch für einen Spaziergang über den Markt und zu einem letzten typischen französischen Mittagessen bevor wir am zeitigen Nachmittag zum Flughafen Orly fuhren. Ein bisschen wehmütig, aber mit dem Wissen, dass wir uns im nächsten Jahr wiedersehen werden, flogen wir nach Hause zurück.

In Erinnerung bleibt uns eine fantastische Woche. Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei unseren Gastgebern, die so viel Zeit in die Vorbereitung und in die gemeinsame Woche investiert haben.

Merci beaucoup et à l‘année prochaine

Fliederfest in Vitry 2016

3. – 5. Juni 2016

Vom 03. bis 05.06.2016 flogen wir, Matthias (Vorsitzender des SPV Meißen e.  V.) und Alla Cotta (Koordinatorin der Projekte mit Vitry-sur-Seine), zusammen mit 2 Vertretern der Stadt Meißen auf Einladung der Stadt Vitry-sur-Seine zum jährlichen Stadtfest „Fliederfest“ nach Vitry-sur-Seine. Am 03.06. am Abend in Paris-Orly angekommen wurden wir von Josef von der Brügge begrüßt (alle Teilnehmer des Familienaustausches kennen den deutschstämmigen Josef ebenfalls als Teilnehmer der ersten Stunde von Vitry) und nach Vitry ins sogenannte „Schwanenhaus“ gebracht. Das Schwanenhaus ist eine schöne Villa im Zentrum der Stadt, aber versteckt hinter den großen alten Bäumen und umgeben von einer hohen Mauer, so dass man das Haus von der Straße nicht sofort bemerkt. Der Name kommt von der Schwanengestaltung, die die Fassade des Hauses schmückt.

Wir haben unser Zimmer bezogen, danach wurden wir in einen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss eingeladen, wo bereits Vertreter der englischen Partnerstadt Burnley (der Bürgermeister mit seiner Frau) und französische Betreuer von der Stadt und vom Comités de Jumelage anwesend waren. Bei dieser Gelegenheit haben wir Alain Ouannes von der Stadt (er sprach etwas Deutsch) und Adrian Heath (aus Vitry, aber gebürtiger Engländer) von Jumelage kennengelernt, der mit seiner französischen Frau Geneviève (zweimalige Teilnehmerin des Familienaustausches mit Meißen) englische Gäste betreute. Es gab eine Kennenlernrunde und eine kurze Unterhaltung.

Danach wurden wir zum Abendbrot in eine Gaststätte unweit vom Marktplatz eingeladen. Dort erwarteten uns offizielle Vertreter der Stadt Vitry (einige Stadträte) und Vorstandsmitglieder vom Comité de Jumelage. Die Atmosphäre war sehr freundlich, auch seitens der sonst anwesenden Gaststättengäste. Einige, nachdem sie mitbekommen haben, dass wir aus Deutschland sind, versuchten uns auf Deutsch zu begrüßen. Wir saßen gegenüber von Alain, unserem Betreuer, und das war die Zeit, wo man sehr gut miteinander ins Gespräch kommen konnte. Alain hat im Laufe des Gesprächs (er bekundete ein sehr großes Interesse an der deutschen Sprache und an der Weiterentwicklung unserer partnerschaftlichen Beziehungen) zwei interessante Vorschläge gemacht. Er könnte sich vorstellen (um Bürgern beider Städte die Partnerschaft näher zu bringen), dass man auf der städtischen Site wöchentlich kurze News aus der Partnerstadt veröffentlicht. Dafür braucht man selbstverständlich regulären Austausch an Informationen in der bereits passenden Sprache. Anders gesagt, dass sich z. B. die Presseabteilungen beider Städte jede Woche Informationen zukommen lassen, die dann brandaktuell auf der städtischen Site unter „Städtepartnerschaften“ veröffentlicht werden können. Und dann reflektierte er, dass es schön wäre, eine Plattform zu schaffen, wo Kommunikation zwischen Bürgern gepflegt werden kann: aus Interesse an der jeweiligen Sprache oder mit dem Wunsche eine Freundschaft zu knüpfen, nach Frankreich/Deutschland zu kommen usw. Mit heutiger Technik wäre so was in schriftlicher und mündlicher Form möglich (da diese Vorschläge eher die Stadt oder in erster Linie die Stadt betreffen, haben wir sie Anfang Juli ausformuliert und an die Stadtverwaltung geschickt). Spät kamen wir wieder zurück in unsere Unterkunft.

Am nächsten Tag am Samstagvormittag hatten wir einen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Das erste, was uns aufgefallen war, war eine große Baustelle unweit von unserer Unterkunft, also direkt im Zentrum der Stadt. Das sind die Anfänge der zukünftigen U-Bahn-Station, die 2020 Vitry direkt mit Paris verbinden wird. Das ist der neue U-Bahnkreis, der großzügig durch die Vororte von Paris unter dem Namen „Nouveau Grand Paris“ (Neues Großes Paris) entstehen soll. Weiter erlebten wir das bunte Markttreiben auf dem zentralen Platz neben der Kirche, was eine Symbiose aus europäischen und orientalischen Waren und Traditionen ist. Da in der Stadt Vitry viele vor allem Einwandererfamilien ein niedriges Einkommen haben, profitieren sie von relativ niedrigen Preisen der Markthändler. Auf diesem Markt kann man alles bekommen angefangen von unterschiedlichen traditionellen Lebensmitteln (auch Austern und Co.) bis hin zu orientalischen Tüchern und Schmuck. Bloß auf die eigene Tasche muss man dabei aufpassen, so war der Ratschlag von Alain. Unterwegs in unterschiedlichen städtischen „Quartiers“ wurde uns die sogenannte „Street-Art“ gezeigt, wofür Vitry so berühmt ist und deren Künstler von der Stadtverwaltung gefördert und unterstützt werden. Alain erzählte uns, dass Leute, oft Familien mit Kindern, an Wochenenden sogar von außerhalb kommen, um diese Wandmalereien zu erleben. Man muss hinzufügen, dass diese Kunst kurzlebig ist. Die Bilder werden nach einer bestimmten Zeit mit neuen Bildern übermalt.

Die Mittagszeit (ich wage nicht zu sagen, dass wir nur zu Mittag gegessen haben, das wäre viel zu eng ausgedrückt) verbrachten wir im Restaurant des Museums für die moderne Kunst „Macval“. Vitry-sur-Seine profilierte sich zur Stadt der modernen Kunst. Wir genossen ein schönes Essen à la carte, sehr gute Bedienung und eine wunderbare Unterhaltung mit englischen Kollegen (inwieweit unsere Englischkenntnisse und mein elektronisches Wörterbuch und das Lexikon das zuließen). Adrian half uns natürlich sehr dabei. Es ging um das bevorstehende Referendum (am 23.06.) in England, um den Krieg der Weißen (Grafschaft Lancashire, wo Burnley liegt) und Roten Rose (Grafschaft Yorkshire) im 15 Jh. (die Rosen schmücken bis heute noch die Wappen der jeweiligen Grafschaften), auch um die Stadt Burnlay selbst, was sehr schön sein soll (zur Info: Burnley ist eine Stadt im gleichnamigen Bezirk im Nord-Westen Englands und liegt am Leeds-Liverpool-Kanal. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 89.500).

Nach der „Mittagspause“, die sehr großzügig war, hatten wir Freizeit. Wir gingen mit Adrian durch die Stadt zu seinem Haus, das mehr oder weniger auf dem „Plateau“ liegt (eine großflächige Erhebung in Vitry, die als „Plateau“ bezeichnet wird). Von dort schaut man auf das Zentrum von Vitry, das wie im Tal liegt. Wieder von oben nach unten steigend und in unserer Unterkunft ankommend, zogen wir uns um, da am Abend der Bürgermeisterempfang auf dem Programm stand.

Es ist wichtig die allgemeine Situation an der Seine zu der Zeit zu erwähnen, und dass alles in Frankreich unter dem Zeichen des Hochwassers stand. Man fieberte mit, wie hoch das Wasser noch kommt. Besonders kleine Städte waren von der Gefahr betroffen, nicht nur an der Seine, sondern auch an den anderen Flüssen. Es hat vorher einfach viel zu viel und viel zu lange geregnet. Aber die Natur hat gerade am jenem Wochenende den Vitrioten ein schönes regenfreies Wetter zum Feiern beschert!

Wir wussten, dass letztes Jahr in Vitry, nachdem der Bürgermeister Audoubert vorzeitig zurückgetreten war, ein neuer Bürgermeister gewählt worden ist, Herr Kennedy. Vom Aussehen her war er uns unbekannt. Nun waren alle unten im Schwanenhaus versammelt (der Empfang sollte dort stattfinden) und warteten auf den Bürgermeister. In einem Moment trat ein Herr, gekleidet in einer regenfesten Weste, herein in Begleitung einer Dame, die ich von ihrem Besuch in Meißen her als Vertreterin des Bürgermeisters kannte. In diesem Moment erahnte ich, das muss der Bürgermeister selbst sein. Das war er auch. Sehr einfach und umgänglich. Alle wurden ihm vorgestellt. Er hielt eine kleine Ansprache, erwähnte das Hochwasser, was viele Pläne auf den Kopf gestellt hat und die Handlungspriorität setzte. Nach dem Austausch von Geschenken (jeder bekam eine Flasche Wein und ein Fliederfest-T-Shirt mit Wassermotiv) wurden alle Gäste zum Tisch gebeten. Ich hatte die Ehre neben dem Bürgermeister zu sitzen und mich mit ihm gelegentlich zu unterhalten. Er interessierte sich sehr für die Porzellanmanufaktur, fragte, wie die traditionsreiche Produktion es schafft, im großen Angebot weiter bestehen zu bleiben. Zum Glück war ich gut informiert und konnte seine Fragen beantworten. Natürlich war uns ein Thema gemein – das Hochwasser. Am Ende des Essens überreichten uns die Engländer auch Geschenke: ein Heft, ein Abzeichen und Manchettenknöpfe mit dem Wappen von Burnlay. Wir hatten zum Glück noch ein Stück Seife in Form vom Buchstabenstein, den haben wir den Engländern geschenkt. Ein paar Prospekte auf Englisch über Meißen wären natürlich auch sehr nützlich gewesen, aber wir hatten keine mit…

Nach dem reichhaltigen Mal (traditionell französisch mit Käse und Petit-fours – kleinen Törtchen und anschließendem Espresso) wurden wir zum Festgelände geleitet, wo der Höhepunkt des Festes – ein Konzert – bereits lief (alle Angebote sind kostenlos). Wir kamen zur Bühne von der Seite, mit Absperrungen vom sämtlichen Publikum getrennt. Ich sehe einen elegant gekleideten älteren Interpret auf der Bühne, höre die Stimme und mir kommt das so bekannt vor. Ich sage jemandem von den Franzosen: „Dieser Sänger singt wie Adamo (ein ganz berühmter belgischer Sänger der 60-er, 70-er und 80-er, also aus meiner Jugend) und derjenige antwortet mir: „Das ist Adamo.“ Ich dachte, das ist ein Witz, aber das war er tatsächlich. Für mich – eine Legende! Jedenfalls war das ein tolles Konzert, weil ich viele Titel erkannte, viele waren natürlich später komponiert, also neu für mich. Ich glaubte immer noch meinen Augen und meinen Ohren nicht. Zum Ende des Konzertes sagte eine Stadträtin, dass der Bürgermeister eine kleine Überraschung vorbereitet hat. Wir sollten zum „Aperitif“ in einen Nebenraum kommen. Wir kamen, und einige Zeit später erschien dort Adamo persönlich. Ich konnte sogar mit ihm reden und ein Autogramm bekommen! Dies war die versprochene Überraschung!

Dieser Abend endete weit nach Mitternacht. Am nächsten Tag waren wir im Park auf dem Ausstellungsgelände, wo sich Vereine von Vitry präsentierten und wo auch eine Bühne für kulturelle Beiträge aufgebaut war. Das Thema der Hauptausstellung im Hauptzelt war „80 Jahre bezahlter Urlaub“. Zur Eröffnung der Ausstellung versammelten sich alle, die „Rang und Namen“ hatten, einschließlich Bürgermeister. Er hat über diese politische Errungenschaft gesprochen, die auch heute nicht so selbstverständlich ist, und damals – umso mehr. Wir waren sehr stolz darauf, dass wir schon so viele Gesichter aus früheren Begegnungen in Meißen und Vitry kannten, die uns herzlich grüßten. Unsere Vereinskameraden Jürgen und Jaqueline Reiß, die privat angereist sind und bei ihren französischen Freunden untergebracht waren, waren auch dabei. Dann ging es ins nächste Zelt zur nächsten Ausstellung, diesmal eine Fotoausstellung, die ein Schülerteam anlässlich des 80. Jahrestages des amerikanischen Atombombenwurfs auf Hiroshima und Nagasaki organisiert hatte. Die Schüler waren persönlich in Hiroshima und haben dort diese Fotos gemacht und mit Überlebenden gesprochen. Das war eine erschütternde Schau.

Nach dem Mittagessen am spanischen Stand (natürlich Paella!), was auch von der Stadtverwaltung organisiert wurde, gingen wir zum Stand des Comités de Jumelage um unsere Freunde zu begrüßen und uns mit Verantwortlichen zu treffen. Das Comité hat einen neuen Vorsitzenden, den haben wir persönlich kennengelernt und über unsere Projekte gesprochen, unter anderem über das Programm des diesjährigen Familienaustausches, der im Oktober in Vitry stattfinden soll. Wir besprachen auch die Möglichkeit eines trilateralen Projektes: Vitry-Burnlay-Meißen mit Wanderern. Nächstes Jahr findet das Treffen von Wanderern aus beiden Städten in Vitry statt, denen sich auch unser Verein anschließen könnte, wenn sich alle Seiten im Voraus entsprechend absprechen. Nach Vitry ginge dann die Stafette in den folgenden Jahren nach Burnley und schließlich nach Meißen.

Wir haben den Standbetreuer unsere Geschenke überreicht: Meißner Wein für Weinproben am Stand, Bonbons „Meißner Kieselsteine“, Meißner Schokoladentaler und Anhänger mit dem Buchstabenstein für die Standbetreuer (natürlich mit der Erklärung der Geschichte und entsprechenden Bildern) – alles zur Popularisierung unserer Stadt. Wir waren sehr von der Vorstellung von Partnerstädten am Stand angetan: in einer grafischen Manier mit schönen lockeren Bildern und Untertiteln dazu. Natürlich haben wir auch Meißner Prospekte in französischer Sprache mitgebracht und dort ausgelegt.

Nach diesen Gesprächen ging es zum nächsten Punkt – nämlich zum Festumzug – auf die Hauptstraße von Vitry. Der Festumzug hat in Vitry eine andere Spezifik. Es ist viel Musik und Tanz verschiedener Kulturen zu erleben. Farbenfroh geschmückte Wagen und dazwischen z. B. Eine herrliche Persiflage auf den Gendarmen von St.  Tropez.

Danach kehrten wir in unsere Unterkunft zurück und verabschiedeten Herrn Friedel und Herrn Schuster von der Stadtverwaltung, die am Sonntag wieder zurückflogen. Wir nahmen Abschied auch von den Engländern, die erst am nächsten Tag abreisen sollten und ließen uns von Josef mit all unseren Sachen zu einer Freundin in Vitry (aus dem Familienaustausch) bringen, bei der wir noch privat ein paar Tage blieben.

Das schöne Wetter kehrte endgültig zurück und schenkte uns noch schöne Stunden in Paris und Umgebung!

Vereinsfahrt nach Litoměřice (Leitmeritz) 2016

21. – 22. Mai 2016

Am Samstag, dem 21.05.2016, fuhren insgesamt 14 Vereinsfreunde und Partner mit einem Kleinbus und zwei PKWs nach Tschechien. Der Städtepartnerschaftsverein von Litoměřice hatte uns zu einer Wanderung eingeladen.

Kurz nach 10:00 Uhr kamen wir auf dem Marktplatz an und wurden wenig später von Katka – der Vereinschefin – herzlich begrüßt. Wir brachten noch schnell das Gepäck in unser Hotel „Apollon“, welches sich ca. 5 Minuten vom Stadtzentrum befindet. Danach wurden wir mit Kleinbussen zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, oberhalb der Stadt gebracht. Hier warteten schon Katka Nr. 2, Phillip, Eva und Jaroslav auf uns und nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los. Unser Ziel war der Berg Varhorst (637 m hoch), auf dem sich ein 3-stöckiger Aussichtsturm befindet. Von oben hatten wir eine fantastische Aussicht über die hügelige Landschaft. Das Wetter zeigte sich mit blauem Himmel und Sonnenschein von seiner besten Seite. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es durch grüne Wiesen und Wäldchen wieder zurück in Richtung Litoměřice.

Da für die Wanderung ein Mittagessen geplant war, hatten wir nichts weiter mitgenommen. Aber leider war weit und breit kein Gasthaus in Sicht. Unser Alterspräsident (89 Jahre alt – Freund von Gritta) war bis dahin super mitgelaufen. Aber die Hitze und das fehlende Wasser machten nicht nur ihm zu schaffen. Katka organisierte ein Auto, welches ihn und Gritta ins Hotel brachte. Für alle anderen ging es weiter auf den nächsten „Gipfel“ – den Hradiste. Er ist vergleichsweise „nur“ 545 Meter hoch, aber man genießt von dort eine herrliche Aussicht über die schöne böhmische Landschaft. Katka Nr. 2 erklärte uns die Geschichte von Litoměřice und kennt alle Berge, wie ihre Westentasche. Interessant ist der Hasenberg, wo 2 Türme (einer aus Sandstein und einer aus Vulkangestein) auf dem Gipfel stehen … man könnte denken, dass es zwei Hasenohren wären.

Nun ging es über Stock und Stein wieder hinunter und entlang einem Flüsschen zurück nach Litoměřice. Nach 5 Stunden waren wir in der Stadt und freuten uns endlich im Biergarten der alten Brauerei zu sitzen, um das lang ersehnte Bier zu trinken. Wir waren schließlich ca. 17 km (lt. Plan sollten es nur ca. 10 km sein) gewandert. Nach einer erfrischenden Dusche im Hotel gingen wir zum Abendessen in die neue Brauerei. Für uns waren im Keller 2 Biertische mit jeweils eigenem Zapfhahn und Bierzähler reserviert. Zusammen haben wir fast 20 Liter Bier getrunken – kein Wunder bei der super Stimmung. Gegen 22:30 Uhr klang der schöne Abend aus.

Am Sonntagmorgen lud uns Katka 10:00 Uhr zu einer Stadtführung ein. Wir waren alle begeistert von dem schönen Stadtkern rund um den Marktplatz. Die restaurierten Renaissancehäuser, das alte Rathaus, das Hotel zum „schwarzen Adler“ mit der Schwarz-Weiß-Malerei und die Kirche Allerheiligen verkünden vom Reichtum der ehemals königlichen Stadt. Als Highlight bekamen wir noch eine Führung auf den Aussichtsturm des Rathauses (den sogenannten Kelch), wo die Ratsherren früher mit einem (?) Gläschen Wein die Geschäfte besprochen haben sollen. Eine wunderbare Aussicht aus der Vogelperspektive bis zur Elbe, die Weinberge in der Ferne und diese schöne Stadt mit ihren 7 Kirchen, machen diesen Rundumblick unvergesslich. Gegen 12:00 Uhr fahren wir zurück nach Meißen und sind uns sicher, dass wir auf jeden Fall wieder kommen werden.

Wir bedanken uns bei unseren tschechischen Freunden für die Gastfreundschaft und die vielen schönen Erlebnisse.

Städtepartnerschaftsfest Erba 2016

22. – 24. April 2016

Vom 22. bis 24. April 2016 hat die Stadt Erba zum Städtepartnerschaftsfest eingeladen. Zusätzlich zu den eigenen Partnerstädten Fellbach, Pécs/Fünfkirchen, Tournon, Tain l’Hermitage waren auch Gäste aus Meißen geladen.

Die Stadt Meißen hat in Vertretung Frau Hauke und Frau Saske vom Städtepartnerschaftsverein entsandt, da diese bereits im vergangenen Jahr junge Meißner nach Fellbach begleitet haben und auch in den nächsten Jahren die geplanten Jugendsymposien unterstützen werden.

Sofort nach Ankunft in Erba wurden die Delegationen im Rathaus begrüßt und es schloss sich das Gespräch über die zweite Ausgabe des „Jugendsymposiums 2017“ an. Der Tag endete mit einem Willkommensdinner im „Tourlé“ und einem Großkonzert im Castello di Pomerio.

Am Samstagmorgen trafen sich die Gastgeber und alle Gäste am Rathaus, um gemeinsam nach Mandello di Lario ins Museum Moto Guzzi zu fahren und sich von der Geschichte und den vielen Ausstellungsstücken beeindrucken zu lassen. Auf dem Rückweg gab es einen Stopp im Centro Espositivo Lariofiere. Dort luden Aussteller zum Schauen und Verkosten ein, alte Handwerke stellten sich vor. Nach dieser interessanten Zwischenstation ging es weiter zum Mittagessen ins Rifugio Cacciatori, einem im Gebirge gelegenen rustikalen Restaurant. Gestärkt und verzaubert vom Panorama setzte sich das Programm nach kurze Erholung im Castello di Pomerio mit dem Galaessen fort. Begleitet wurde der Abend von der Musikgruppe L’Orchestrina delle Ore und venezianischen Masken.

Am Sonntag trafen sich zivile und militärische Autoritäten, Verbände, Bürger und die Delegationen zur Parade, welche zur Kranzniederlegung am Ehrenmal Monumento dei Caduti führte. Nach einem anschließenden Gottesdienst wurde im Restaurant Quei Bravi Ragazzi gemeinsam gegessen. Mit wunderschönen Eindrücken und guten Erinnerungen an das Städtepartnerschaftsfest traten anschließend alle die Heimreise an.

Molte grazie!